Semjon Israilewitsch Lipkin (19.09.1911 in Odessa – 31.03.2003 in Peredelkino bei Moskau), russischer Schriftsteller, Lyriker und Übersetzer. 1929 siedelte er nach Moskau über, wo er seine Gedichte in Zeitschriften und Zeitungen veröffentlicht hat; er studierte an der ingenieurwissenschaftlichen Hochschule und lernte autodidaktisch die persische Sprache. Seit Mitte der 1930er Jahre spezialisierte er sich auf Übersetzungen östlich-asiatischer Epen; seine eigene Lyrik wurde wegen oft angedeuteter biblisch-jüdischer Thematik offiziell als volksfremd kritisiert.
Lipkin war Soldat im Zweiten Weltkrieg; in der Nachkriegszeit war er vor allem als Übersetzer bekannt. 1979 beteiligte er sich zusammen mit seiner Frau, der Lyrikerin
Inna Lisnjanskaja, an dem von Wassilij Aksjonow, Viktor Jerofejew und Jewgenij Popow initiierten (illegal herausgegebenen) literarischen Sammelband „Metropol“. Als daraufhin Jerofejew und Popow aus dem Schriftstellerverband ausgeschlossen wurden, traten Aksjonow, Lipkin und Lisnjanskaja solidarisch ebenso aus dem Schriftstellerverband aus.
Während und nach der Perestroika trat Semjom Lipkin immer mehr als Lyriker, Prosaiker und Autor von Erinnerungen in den Vordergrund und erlangte große Popularität.
Письмена
Стихотворения
Поэмы
«Художественная литературa», Москва 1991
Lettern
Gedichte
Poeme
Verlag „Schöngeistige Literatur“, Moskau 1991
Вторая дорога
Зарисовки и соображения
Олимп, Москва 1995
Der zweite Weg
Skizzen und Überlegungen
Verlag „Olymp“, Moskau 1995