Max Frisch

Max Frisch 1981                                FSO 01-3


Max Frisch (15. Mai 1911 in Zürich – 4. April 1991 in Zürich), Schweizer Schriftsteller, Dramaturg und Architekt.


Bereits als Gymnasiast schrieb er seine ersten Stücke. 1930/31 begann er ein Germanistik-Studium an der Universität Zürich und betätigte sich parallel als Journalist. 1936 begann er ein Architektur-Studium, schloss es 1940 mit einem Diplom ab und eröffnete Mitte der 1940er sein eigenes Architekturbüro. Zur gleichen Zeit schrieb er Stücke für das Züricher Theater.


Mit Beginn der 1950er Jahre wurde Frisch ein im In- und Ausland bekannter und renommierter Schriftsteller sowie Autor von Theaterstücken und Hörspielen.


Bücher von Max Frisch

Der Mensch erscheint im Holozän

Eine Erzählung

Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1979


Triptychon

Drei szenische Bilder

Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1981


Lew Kopelew über Max Frisch


Aus Lew Kopelews Tagebuch


Mittwoch, 4. Februar 1981

Abschied von Frisch ( … ). Er wirkt manchmal wie ein Buddha. Woher hat ein Schweizer (Österreicher, Deutscher) diesen fast mongolischen, kasachischen Augenschnitt? Das Weiße ist kaum zu sehen, breite Backenknochen, die stämmige, kräftige Statur eines Steppenmenschen. Im Mai wird er siebzig. Er will nicht in der Schweiz feiern. Da überkommt ihn Bitterkeit: „Ich will nichts mit der Obrigkeit zu tun haben.“ Er ist zu der Zeit wahrscheinlich in Amerika oder in Frankfurt (sein Verleger Unseld hat ihn eingeladen). Als ich versprach, dass wir dann kommen werden, freute er sich.


Raissa Orlowa / Lew Kopelew: Wir lebten in Köln. Verlag Hoffmann und Campe, Hamburg 1996


Widmung


Dass Ihr dabei

seid, das ist

wundervoll !

Von Herzen


Euer Max


1.2.1981 *  




* An dem Tag fand im Akademietheater Wien die

  Uraufführung der überarbeiteten Endfassung

  des Stückes „Triptychon. Drei szenische Bilder“

  unter der Regie von Erwin Axer statt, bei der auch

  die Kopelews anwesend waren.


Aus Lew Kopelews Tagebuch


1. Februar 1981, Wien. Ein übervoller Tag. Vormittags Mozarts Messe in der Kapelle der Hofburg. ( … ) Mittags bei Doktor Faust. Er ist in Petersburg geboren, emigrierte, war amerikanischer Soldat und ist heute Staatsbürger der USA. ( … ) Abends Frischs „Triptychon“ im Theater. Harte Lyrik und strenge Philosophie im Drama. Frischs ständige, quälende, unlösbare Themen: die Liebe ( … ), die Untrennbarkeit von Liebe und Tod, die Banalität des Todes und die Unwiderruflichkeit schon gewordenen Seins (und Alltags), die Ewigkeit und Unabänderlichkeit des Gewesenen. Ein großartiges Schauspiel und sehr gute Diskussionen hinterher…


Raissa Orlowa / Lew Kopelew: Wir lebten in Köln. Verlag Hoffmann und Campe, Hamburg 1996



Max Frischs Totenfeier


in der Kirche St. Peter, Zürich


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