Verleihung des Lew Kopelew Preises am 9. Juni 2024 in Köln. Von links: Alexander Wüerst, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Köln, Preisträger Jewhen Zacharow, Dr. h. c. Gerhart Baum, Bundesinnenminister a.D., Iryna Shum, Generalkonsulin der Ukraine in Deutschland, Preisträgerin Julia Pajewska und Thomas Roth, Vorsitzender des Lew Kopelew Forums. Bildquele: Horst Galuschka

Lew Kopelew Preis für Frieden
und Menschenrechte 2023/24 geht an
Vitali und Wladimir Klitschko,
die Sanitäterin Julia Pajewska (Taira)
und die Menschenrechtsgruppe Charkiw

Feierliche Preisverleihung an Vertreterinnen und Vertreter der Ukraine am 9. Juni 2024 in der Kreissparkasse Köln

Köln, den 9. Juni 2024

Das Lew Kopelew Forum verleiht in diesem Jahr den nach ihm benannten „Preis für Frieden und Menschenrechte 2023/2024“ an Vertreterinnen und Vertreter der Ukraine stellvertretend für das gesamte ukrainische Volk. Geehrt werden der Bürgermeister von Kyjiw (Kiew), Vitali Klitschko und sein Bruder Wladimir Klitschko, ehemalige Weltklasseboxer. Sie kämpfen an ihrem jeweiligen Platz in der Ukraine gegen Putins Armee, die in einem völkerrechtswidrigen Angriffs- und Vernichtungskrieg erbarmungslos gegen die ukrainische Bevölkerung und deren lebenswichtige Einrichtungen samt Infrastruktur vorgeht. Die Brüder Klitschko bleiben wie ihr Präsident trotz Bomben und Raketen in Kyjiw.

Ausgezeichnet wird auch die ukrainische Sanitäterin Julia Pajewska, genannt „Taira“. Sie versorgte Verletzte und rettete Leben im Stahlwerk von Mariupol, dokumentierte die Kriegssituation dort mit ihrer Körperkamera und machte die Aufnahmen unter Lebensgefahr der internationalen Presse zugänglich. Sie überlebte die überaus harte russische Gefangenschaft und Misshandlungen und kam durch Gefangenenaustausch frei. In der Ukraine ist „Taira“ eine weithin geachtete „Heldin des Volkes“.

Die älteste Menschenrechtsgruppe der Ukraine, die „Menschenrechtsgruppe Charkiw“ (Kharkiv Human Rights Protection Group KHPG) gehört ebenfalls zu den diesjährigen Preisträgern. Sie ringt seit 1988 bis heute um die Durchsetzung und das Einhalten der Menschenrechte, unterstützt Binnenflüchtlinge und dokumentiert Fakten und Hinweise auf Kriegsverbrechen, um die Täter sobald wie möglich vor Gericht zu bringen.

Zur Veranstaltung:
Die Veranstaltung wurde eröffnet von Alexander Wüerst, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Köln und stellvertretender Vorsitzender des Lew Kopelew Forums, am 9. Juni 2024 vor rund 400 geladenen Gästen in der Kassenhalle der Kreissparkasse Köln.

Die Preisbegründung und Würdigung der Preisträgerinnen und Preisträger erfolgte durch Thomas Roth, Vorsitzender des Lew Kopelew Forum e.V., im Gespräch mit Dr. h. c. Gerhart Baum, Bundesinnenminister a.D.

„In Zeiten größter Not und Bedrohung braucht es mutige Vorbilder, die trotz allem den Kampf dagegen aufnehmen und auch in dunkler Stunde und scheinbarer Aussichtslosigkeit darin nicht nachlassen. So wie derzeit Vitali Klitschko, der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kyjiw, und sein Bruder Wladimir. Oder die ukrainische Rettungssanitäterin Julia Pajewska, die auch unter schwersten russischen Beschuss im Stahlwerk von Asow aushielt und Menschenleben rettete. Und der Ukrainer Jewhen Zacharow, der sich seit Jahrzehnten für die Menschenrechte einsetzt und als Direktor der „Kharkiv Human Rights Protection Group“ derzeit unter anderem Kriegsverbrechen im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine dokumentiert. Sie alle, die sie für die Freiheit und Unabhängigkeit der Ukraine als Staat kämpfen, werden stellvertretend für die ukrainische Bevölkerung mit dem „Lew Kopelew Preis für Frieden und Menschenrechte“ ausgezeichnet. Sie verteidigen dabei auch die Heimat des bei Kyjiw geborenen Lew Kopelew, der 1982 von den damals sowjetischen Behörden zwangsweise ausgebürgert wurde und 1997 im Kölner Exil verstarb“, sagte Thomas Roth, Vorsitzender des Lew Kopelew Forums, bei seiner Preisbegründung.

Die musikalische Untermalung gestalten ein deutsch-ukrainisches Trio unter der Leitung des preisgekrönten Pianisten Yaromyr Bozhenko, der Violonistin Olga Glibovych und des Cellisten Emanuel Matz. Des Weiteren tritt die ukrainische A-cappella Band „Dyvyna“ in der Zusammensetzung der fünf Sängerinnen Yuliia Kulinenko, Christina Kramer, Yana Fitsa, Svitlana Medvedieva und Vira Mikulina auf. Zu seinem Repertoire gehören ukrainische Volkslieder verschiedener Genres, welche die Sängerinnen bei ethnographischen Expeditionen in der Ukraine kennengelernt haben.




LEW-KOPELEW-PREIS
für Frieden und Menschenrechte 2023 / 24

„Im Kampf für Freiheit und Unabhängigkeit der Ukraine“

Lew Kopelew, bei der ukrainischen Hauptstadt Kyjiw geboren und dort aufgewachsen, kämpfte zeit seines Lebens unermüdlich für den Frieden und die Menschenrechte. Wir sind sicher er stünde heute engagiert an der Seite der Ukraine, seiner Heimat.

Dort verteidigt das mutige ukrainische Volk Demokratie, Menschenrechte und seine Freiheit gegen die russische Aggression. Es kämpft für eine friedliche gemeinsame Zukunft mit den freien Völkern Europas. Das war auch Kopelews Kampf.

Der „Lew-Kopelew-Preis für Frieden und Menschenrechte“ 2023 / 24 geht deshalb als Vertreter des gesamten ukrainischen Volkes an

- den Bürgermeister von Kyjiw, Vitali Klitschko und an seinen Bruder Wladimir Klitschko.

- die Sanitäterin Julia Pajewska, Deckname „Taira“, und an

- die „Menschenrechtsgruppe Charkiw“ (Kharkiv Human Rights Protection Group KHPG)

Die Brüder Klitschko, ehemalige Weltklasseboxer, kämpfen an ihrem jeweiligen Platz in der Ukraine gegen Putins Armee, die in einem völkerrechtswidrigen Angriffs- und Vernichtungskrieg erbarmungslos gegen die ukrainische Bevölkerung und deren lebenswichtige Einrichtung samt Infrastruktur vorgeht. “Wir sehen unsere Zukunft als Teil der europäischen Familie. Es geht auch um die demokratische Zukunft Europas, zu dem wir gehören,“ sagen sie. Man verteidige nicht nur die Ukraine, sondern auch die gemeinsamen Werte. Die Gebrüder Klitschko blieben wie ihr Präsident in Kyjiw - trotz russischer Bomben und Raketen. Ganz im Sinne Lew Kopelews sind sie Kämpfer für Demokratie, Menschenrechte, Freiheit und eine gemeinsame europäische Zukunft.

Vitali und Wladimir Klitschko verteidigen damit auch Lew Kopelews Heimat. Kopelew wurde in Kyjiw geboren und verbrachte dort seine Kindheit. In Charkiw ging er zur Schule, heiratete und studierte dort. Als Major der Sowjetarmee kämpfte er gegen die deutsche Wehrmacht, die in einem grausamen Vernichtungsfeldzug die ganze Ukraine, damals Teil der Sowjetunion, verwüstete. Weil Kopelew sich beim Vormarsch nach Westen in Ostpreußen als Offizier der Roten Armee für die Schonung der deutschen Zivilbevölkerung und gegen sowjetische Marodeure einsetzte, verurteilte ihn die sowjetische Militärgerichtsbarkeit zu 10 Jahren Lagerhaft im Gulag. 1981 wurde der Bürgerrechtler Kopelew, Verfechter von Freiheit und Demokratie, zwangsausgebürgert. Sein guter Freund Heinrich Böll unterstützte ihn im Kölner Exil. Ihre Freundschaft hielt bis an Bölls Lebensende.

Ebenfalls mit dem „Lew-Kopelew-Preis für Frieden und Menschenrechte“ wird die ukrainische Sanitäterin Julia Pajewska, genannt „Taira“, ausgezeichnet. Sie versorgte Verletzte und rettete Leben im belagerten Mariupol, dokumentierte die Kriegssituation dort mit ihrer Körperkamera und machte die Aufnahmen heimlich der internationalen Presse zugänglich. Von russischen Besatzern verhaftet konnte sie nach drei Monaten überaus harter Gefangenschaft und Misshandlungen gegen russische Soldaten ausgetauscht werden. In der Ukraine ist „Taira“ eine weithin geachtete „Heldin des Volkes“.

Ausgezeichnet wird ebenso die ukrainische „Menschenrechtsgruppe Charkiw“ (Kharkiv Human Rights Protection Group KHPG). Als älteste Menschenrechtsgruppe der Ukraine ringt sie seit 1988, also noch zu sowjetischer Zeit, bis heute um die Durchsetzung und das Einhalten der Menschenrechte. Seit 2014 wurde zunächst der Osten des Landes und die Krim, ab dem 24. Februar 2022 durch den russischen Überfall die ganze Ukraine in ein Kriegsgebiet verwandelt. Die Charkiwer Menschenrechtsgruppe unterstützt seitdem Binnenflüchtlinge und dokumentiert so gut wie möglich Fakten und Hinweise auf Kriegsverbrechen, um die Täter sobald wie möglich vor Gericht zu bringen.


Die Verleihung des Lew-Kopelew-Preises findet am Sonntag, den 9. Juni 2024 um 11.00 Uhr in der Kassenhalle der Kreissparkasse Köln statt. Die Festrede wird vom Bundesinnenminister a.D. Dr. h. c. Gerhart Baum gehalten.

Der Lew-Kopelew-Preis wird seit 2001 vom Lew Kopelew Forum e.V. in unregelmäßigen Abständen in Köln verliehen und ist nicht dotiert.



Премія ім. ЛЕВА КОПЕЛЕВА
«За мир та права людини» за 2023 / 2024 рік

«У боротьбі за свободу та незалежність України»

Лев Копелев, який народився та виріс у столиці України Києві, присвятив своє життя боротьбі за мир та права людини. Ми впевнені у тому, що сьогодні він би рішуче став на захист України, своєї Батьківщини.

На його Батьківщині мужній український народ захищає демократію, права людини та власну свободу проти російської агресії. Він бореться за мирне спільне майбутнє разом з вільними народами Європи. За це також боровся і Лев Копелев.

Тому у 2023-2024 році Премією ім. Лева Копелева «За мир та права людини» відзначається український народ та зокрема його наступні представники і представниці:

- Міський голова Києва Віталій Кличко та його брат Володимир Кличко

- Парамедикиня Юлія Паєвська, псевдонім «Тайра», та

- Харківська правозахисна група (Kharkiv Human Rights Protection Group KHPG)

Брати Кличко, багаторазові чемпіони світу з боксу, борються в Україні проти путінської армії, яка, порушуючи усі норми міжнародного права, веде безжальну війну проти українського населення та намагається знищити інфраструктуру життєзабезпечення в Україні. «Ми бачимо наше майбутнє в сім’ї європейських народів. Йде боротьба за демократичне майбутнє Європи, до якого належимо і ми», говорять брати Кличко. Українці захищають не лише Україну, а й спільні загальнолюдські цінності. Брати Кличко, як і Президент України, залишилися у Києві – незважаючи на російські бомбардування та ракетні обстріли. Так само як і Лев Копелев, вони є борцями за демократію, права людини, свободу та спільне європейське майбутнє.

Захищаючи Україну, Віталій та Володимир Кличко захищають і Батьківщину Лева Копелева. Копелев народився у Києві і провів там дитинство. У Харкові він ходив до школи, одружився і навчався в Університеті. Під час Другої світової війни він у званні майора радянської армії боровся проти німецького Вермахту, який окупував та спустошив Україну, що тоді належала до Радянського Союзу. Наприкінці війни, коли Червона Армія просувалася на Захід і дісталася Східної Пруссії, офіцер Копелев намагався захищати німецьке цивільне населення від убивств і насильства, а також від грабежів радянських мародерів, за що був засуджений військовим трибуналом до 10 років ув’язнення у таборах ГУЛАГу. У 1981 році дисидент та правозахисник Копелев, який боровся за свободу та демократію, був примусово позбавлений радянського громадянства. Його друг Генріх Белль підтримував його під час вигнання та вимушеного перебування у Кельні. Міцна дружба зв’язувала їх до кінця життя.

Також Премією ім. Лева Копелева «За мир та права людини» відзначається українська парамедикиня Юлія Паєвська, відома під псевдонімом «Тайра». Вона допомагала пораненим та рятувала життя під час облоги Маріуполя, знімала події за допомогою нагрудної камери та передала відзнятий відеоматеріал міжнародним журналістам. Тайру взяли у полон російські окупанти. Після трьох місяців катувань та знущань у в’язниці її обміняли на російських військовополонених. В Україні Тайра є справжньою народною героїнею, яка заслужено користується пошаною та любов’ю всіх українців.

Лауреатом Премії Копелева за 2023 рік також є Харківська правозахисна група (Kharkiv Human Rights Protection Group KHPG). Будучи найстарішою правозахисною групою України, вона, починаючи з 1988 року, тобто ще з радянських часів, бореться за визнання та дотримання прав людини. Після 2014 року Схід України та Крим, а з 24 лютого 2022 року вся країна перетворилася через російську навалу на арену бойових дій. Харківська правозахисна група надає підтримку внутрішнім біженцям та збирає факти і свідчення про воєнні злочини, щоб якомога швидше притягти злочинців до суду.


Вручення Премії ім. Лева Копелева відбудеться у неділю 9 червня 2024 року об 11.00 у центральному залі Кельнської регіональної ощадної каси (Kreissparkasse Köln). З урочистою промовою виступить колишній міністр юстиції Німеччини та відомий правозахисник Герхарт Баум.

Премія ім. Лева Копелева вручається Форумом Лева Копелева в Кельні, починаючи з 2001 року, і не дотується.




Preisträger:


2001 - die internationale Minenräumorganisation HALO Trust


2002 - die russische Menschenrechtsorganisation Memorial


2003 - der israelische Publizist Uri Avnery und der palästinensische Politologe und

             Philosoph Sari Nusseibeh, Mitbegründer der „Gush Shalom- Friedensbewegung“ 


2004 - Polnische Kulturgemeinschaft Borussia, Olsztyn/Allenstein, Polen 


2005 - Sainap Gaschajewa, Menschenrechtlerin / Tschetschenien


2006 - Prof. Dr. Hans Küng, Theologe, Religionswissenschaftler, Initiator der

            „Stiftung Weltethos“


2009  - Siegfried Lenz, Schriftsteller  


2010 - die Moskauer Zeitung  Nowaja Gaseta


2012  - Berthold Beitz


2013 - Die Friedensaktivistin Suaad Tayeb und die Ärzte Dr. Abdulkader Abdulrahim

             und Dr. Ammar Zakaria als Vertreter der syrischen Zivilgesellschaft



2015 - Der ukrainische Menschenrechtler Jewgenij Zacharow, die ukrainische

            Sängerin Ruslana Lyschytschko, der russische Kinderbuchautor Eduard Uspenskij

            und der russische Musiker Andrej Makarewitsch als Vertreter der ukrainischen

            und der russischen Zivilgesellschaften


Alle Fotos von den Preisverleihungen: Bernd-Michael Maurer


2016 - Der russische Schriftsteller Wladimir Woinowitsch


Fotos: Marek Ratajczak, Kreissparkasse Köln


2017 - Der russische Soziologe Lew Gudkow und der türkische Journalist Can Dündar


2019 - Die Dresdener Seenotrettungsinitiative Mission Lifeline um Kapitän

            Claus-Peter Reisch und Axel Steier



2020-2021 – Die russische Medien- und Menschrechtsorganisation „OVD-Info“ und der russische Historiker Jurij Dmitriev (2020) und Swetlana Tichanowskaja,

Maria Kolesnikowa und Veronika Zepkalo (2021)


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