Natalja Wladimirowna Baranskaja (18.12.1908 in St. Petersburg – 29.10.2004 in Moskau), russische Schriftstellerin und Vertreterin der Frauen-Prosa. Geboren und aufgewachsen ist sie in einer professionellen revolutionären Familie; beide Eltern waren aktive Sozialdemokraten.
Sie beendete 1925 die Schule und besuchte anschließend Literaturkurse. 1930 absolvierte sie die philologische Fakultät an der Moskauer Lomonossow-Universität, folgte aber direkt danach ihrer Mutter in die Verbannung. Nach der Rückkehr aus der Verbannung heiratete sie und folgte diesmal ihrem Mann in die Verbannung, wo sie in einer Zeitungsredaktion arbeitete. Nach der Freilassung siedelte sie sich in Saratow an und arbeitete in einem Verlag. Nach erneuter Verhaftung ihres Mannes ging Baranskaja allein nach Moskau und kurz darauf wieder nach Saratow.
Ihr zweiter Mann fiel im Zweiten Weltkrieg. In den 1950er Jahren kehrte sie nach Moskau zurück und wurde 1958 die stellvertretende Direktorin im Puschkin-Museum. Doch noch im gleichen Jahr, als sie sich weigerte, den verleumderischen Protestbrief gegen Boris Pasternak zu unterschreiben, bekam sie Schwierigkeiten. 1966 lud sie den jungen Leningrader Lyriker Iossif Brodskij zu einer Lesung in den Museumsräumen ein, was sie die Arbeitsstelle kostete.
Mit dem Jahr ihrer Entlassung begann Baranskaja zu schreiben. Ihre Frauen-Prosa wurde in populären Literaturzeitschriften veröffentlicht. 1979 wurde Baranskaja in den Schriftstellerverband aufgenommen. Ihre kritischen Werke sind erst nach der Perestroika publiziert worden.
День поминовения
Роман повесть
Советский писатель, Москва 1989
Der Tag des Gedenkens
Romanerzählung
Verlag „Sowjetischer Schriftsteller“, Moskau 1989