Günter Grass
Günter Grass (16. Oktober 1927 in Danzig-Langfuhr bis 13. April 2015 in Lübeck), Schriftsteller, Maler, Grafiker und Bildhauer. Er zog als 15-jähriger in den Zweiten Weltkrieg und kehrte als 18-jähriger aus der US-amerikanischen Kriegsgefangenschaft zurück. 1947/48 machte er ein Praktikum als Steinmetz in Düsseldorf; an der Kunstakademie Düsseldorf studierte er von 1948 bis 1952 Grafik und Bildhauerei. Dieses Studium setze er in den Jahren 1953 - 1956 in Berlin an der Hochschule für Bildende Künste fort.
1956 war die erste Veröffentlichung seiner Lyrik, 1958 folgten seine Prosawerke; seitdem gehörte Grass zur „Gruppe 47“. In den 1960er und 1970er Jahren engagierte sich Grass politisch und unterstützte die Wahlkampagne der SPD und Willy Brandts.
Grass ist Mitgründer des Verbandes deutscher Schriftsteller und Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland. 1999 erhielt er den Nobel-Preis für Literatur.
Lew Kopelew über Günter Grass
in einem Brief vom 2. Dezember 1963 an Heinrich Böll:
Hab’ es eben [Grass’ „Hundejahre“] zu Ende gelesen – wuchtige gestaltende Kraft, eigensinnige Phantasie, bitterböser, überschäumender, ätzender Esprit, unheimliche Sprachgewalt… Hat mich sehr beeindruckt und wirklich in Bann gehalten. Aber – soll es vielleicht mein Konservatismus sein? – diese Art von esoterischem, nur für Eingeweihte erschließbarem Schrifttum erscheint mir doch fremd und irgendwie allzu luxuriös in der Welt, die immer noch wahrheitsverkündendes Dichterwort so dringend notwendig hat – das Wort, Hort der Freiheit.
Heinrich Böll – Lew Kopelew. Briefwechsel. Hrsg. von Elsbeth Zylla, Steidl Verlag,
Göttingen 2011
Bücher von Günter Grass
Unkenrufe
Eine Erzählung
Steidl Verlag, Göttingen 1992
Rede vom Verlust
Über den Niedergang der politischen Kultur im geeinten Deutschland
Steidl Verlag, Göttingen 1992