Dmitrij Sergejewitsch Lichatschow (28.11.1906 in Sankt Petersburg – 30.09.1999 in Sankt Petersburg), russischer Philologe und Slawist, Mitglied der Russischen bzw. Sowjetischen Akademie der Wissenschaften.
Er studierte bis 1928 Romanistik, Germanistik, Slawistik und Altphilologie an der Leningrader Universität; wegen der Zugehörigkeit zum Studentenzirkel „Die Kosmische Akademie der Wissenschaften“ wurde er verhaftet und zu fünf Jahren Lager verurteilt; drei Jahre verbrachte er im Solowki-Lager, ein Jahr als Zwangsarbeiter beim Bau des Weißmeer-Kanals.
Nach seiner Freilassung arbeitete er in Leningrad als Lektor eines staatlichen Verlags. Während der Leningrader Blockade im Zweiten Weltkrieg wurde er 1942 mit seiner Familie nach Kasan evakuiert. 1946 kehrte er nach Leningrad zurück und wurde zum Professor an der Universität berufen.
Lichatschow weigerte sich, in die kommunistische Partei einzutreten und hat nie einen von „oben“ verordneten „Protestbrief“ gegen die Dissidenten unterschrieben. Er war Autor einer großen Anzahl an Untersuchungen über die Geschichte der russischen Literatur, vorwiegend über die altrussische Periode, und Verfasser zahlreicher philologischer und philosophisch-religiöser wissenschaftlicher Abhandlungen, die in der internationalen Fachwelt sehr geschätzt sind.
Письма о добром и прекрасном
Издательство «Детская литература», Москва 1985
Briefe über das Gütige und Wunderschöne
Verlag „Kinderliteratur“, Moskau 1985