Die Auszeichnung „Baltischer Stern“ würdigt Künstler und Kulturschaffende, die sich für Freundschaft und Völkerverständigung zwischen Ländern einsetzen. Die Preisträger sind stets Menschen, deren Talent breite internationale Anerkennung erfahren hat.
Der „Baltische Stern“ wurde vom Kulturministerium der Russischen Föderation, dem Ausschuss für Kulturangelegenheiten in St.Petersburg, dem Verband der Theaterfunktionäre der Russischen Föderation, der Internationalen Klub der Petersburger, dem Zentrum für Nationale Ehrung und der Stiftung „Baltisches Internationales Festival Center“ in 2004 ins Leben gerufen.
Es war eine Freundschaft, von der ein ganzer Kontinent profitieren sollte: Lew Kopelew und Heinrich Böll, zwei strahlende Intellektuelle des 20. Jahrhunderts, haben in Sankt Petersburg posthum die renommierte Auszeichnung „Baltischer Stern“ erhalten. „ Es ist die Würdigung einer einzigartigen Freundschaft, die für das Verhältnis von Russland und Deutschland inspirierend ist“, kommentiert Generalkonsulin Eltje Aderhold die Preisverleihung.
In beiden Männern hat sich die Liebe zur Freiheit literarisch gezeigt. „Das poetische Wort verbindet Menschen und Völker: Es baut Brücken zwischen den Toten und den Lebenden“, beschrieb Kopelew das gemeinsame Anliegen. Kein anderes deutsch-russisches Schriftsteller-Duo des 20. Jahrhunderts hat eine so lebendige Korrespondenz betrieben, die Beziehungen beider Länder im persönlichen wie im gesellschaftlichen Kontext so intensiv dokumentiert, wie Kopelew und Böll. Ihre Briefe sind eine bewegende Erzählung – von Freundschaft, von Freiheitsliebe und vom deutsch-russischen Verhältnis in schwierigen Zeiten. Am 8. Oktober 2018 nun konnten die Kinder der Geehrten – René Böll und Kopelews Tochter Maria Orlowa – den „Baltischen Stern“ für ihre Väter entgegennehmen.
Quelle: Deutsches Generalkonsulat St. Petersburg