„Toleranz, Moral, Menschlichkeit –
die Ideale und Träume der deutschen und russischen
Aufklärer sind keine wirklichkeitsfremden Utopien.
Sie sind Wegweiser für unsere Gegenwart und Zukunft."
Lew Kopelew
Zusätzliche Filmvorführung wegen hoher Nachfrage:
Do., 28.11.24 um 18.00 Uhr
Ukrainian Book Club Cologne / #КУК: Український літературний клуб у Кельні:
Das Haus „Slowo“: Unvollendeter Roman
Filmvorführung auf Ukrainisch mit englischen Untertiteln
Anschließende Diskussion mit den Teilnehmern und der Schauspielerin Iryna Sira
Moderation: Dr. Anna Winkelmeier
1927 wurde in Charkiw auf Befehl Stalins ein besonderes Haus gebaut. Die besten ukrainischen Künstler - Dichter, Schriftsteller, Maler und Regisseure - ließen sich hier nieder. Allein die Möglichkeit, hier zu wohnen, war schon eine Anerkennung für die Künstler jener Zeit. Eines Tages taucht ein Neuankömmling im Haus auf. Er arbeitet als Lektor in der Presse und träumt davon, in die Riege der führenden Schriftsteller aufzusteigen. Um sich hier niederzulassen, brauchte er allerdings ein Talent - das Talent, zu lauschen und alles, was er hörte, einem NKWD-Agenten zu erzählen...
„Das Haus ‚Slowo‘: Unvollendeter Roman“ ist ein ukrainischer Spielfilm unter der Regie von Taras Tomenko. Er erzählt die dramatische Geschichte ukrainischer Schriftsteller, die in einem Haus unter einem Dach versammelt wurden, um sie für das bolschewistische System arbeiten zu lassen. Doch nach und nach verschwinden seine Einwohner in den Mühlen des stalinistischen Terrors. Die Geschichte handelt davon, wie sich ein kommunistisches Paradies in eine kommunistische Hölle verwandelt.
Der Film, der seine Weltpremiere auf dem 37. Warschauer Filmfestival 2021 hatte und Mitte 2024 in die Kinos kam, wurde in der Ukraine rasch zum meist diskutierten Film des Jahres.
Um eine verbindliche Anmeldung bis zum 27.11.24 unter info@kopelew-forum.de oder unter 0221 257 67 67 wird gebeten
Eintritt für eine Spende ab 10,- Euro
Die Spenden werden zur Unterstützung des Ukraine Book Club Cologne und der ukrainischen Streitkräfte eingesetzt
Будинок «Слово»: Нескінчений роман
(повторний показ)
Показ фільму українською мовою з англійськими субтитрами
Дискусія з учасниками та з акторкою Іриною Сірою, яка була задіяна у фільмі
Модераторка: Д-р Анна Вінкельмайєр
1927 року у Харкові за наказом Сталіна збудовано особливий будинок. Тут оселилися кращі українські митці — поети, письменники, художники та режисери. Сама лише можливість жити тут вже була для тогочасних творців визнанням. Якось у будинку з'являється новенький. Він працює коректором преси та понад усе мріє влитися в когорту провідних письменників. Аби оселитися тут йому дійсно знадобився талант — талант підслуховувати та переповідати все почуте агенту НКВС…
«Будинок „Слово“: Нескінчений роман» — український повнометражний художній фільм режисера Тараса Томенка — драматична історія українських письменників, яких зібрали в одному будинку під одним дахом, щоб змусити їх працювати в ім'я системи. Один за одним всі мешканці будинку зникають в жорнах сталінського терору. Історія про те, як комуністичний рай перетворюється на комуністичне пекло.
Світова прем'єра фільму відбулась 2021 року на 37-му Варшавському кінофестивалі. В кінопрокат фільм вийшов в середині 2024 року і відразу став одним з найбільш обговорюваних фільмів в Україні.
Для участі у показі просимо зареєструватися до 27.11.24, надіславши мейл на info@kopelew-forum.de або за телефоном 0221 257 67 67.
Вхід за донат від 10 євро.
Донати будуть використані для підтримки Українського книжкового клубу у Кельні та Збройних Сил України
Mi., 20.11.24 um 17.00 Uhr
Filmvorführung und Podiumsdiskussion
"1.000 Tage russischer Angriffskrieg gegen die Ukraine: Chronik - Hintergründe - Analysen"
����️ Am 20. November 2024 lädt der Bundesverband ukrainischstämmiger Familien, Senioren, Frauen und Jugendlichen e.V. zur Vorführung des Dokumentarfilms „Der Preis des ukrainischen Brotes“ (Getreidekorridor. Wie Russlands Einsatz von „Nahrungsmittel-Erpressung“ Europa und Deutschland beeinflusst?) ein.
Der Film beleuchtet das Thema des sogenannten Getreidekorridors und zeigt, wie die Blockade des ukrainischen Getreideexports die Versorgungssicherheit und die wirtschaftliche Stabilität Europas, insbesondere Deutschlands, gefährdet.
���� Nach dem Film findet eine Podiumsdiskussion zum Thema „1.000 Tage russischer Angriffskrieg gegen die Ukraine: Chronik – Hintergründe – Analysen“ statt. Experten aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft diskutieren über die Bedeutung des Kriegs für Europa und Deutschland, die Folgen des Konflikts und mögliche Wege ihrer Bewältigung.
���� Begleitprogramm:
- Ausstellung „STOP THE WAR“, gestaltet von ukrainischen Studierenden im Alter von 17 bis 25 Jahren (Plakate, die unter schwierigen Bedingungen entstanden sind und die Emotionen und Gedanken der Jugendlichen zum Krieg widerspiegeln);
- als Zeichen der Solidarität wird das ukrainische Brot „Palianytsia“ im Rahmen der Aktion „Bake for Ukraine“ angeboten.
���� Jeder Kauf eines Brotes unterstützt Bedürftige in der Ukraine, da der Erlös direkt gespendet wird.
���� Die Veranstaltung wird in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband ukrainischstämmiger Familien, Senioren, Frauen und Jugendlichen e.V. (BVUFSFJ), dem Lew Kopelew Forum (Köln) und de.Perspektive e.V. organisiert.
����️ Ort: Lew Kopelew Forum
Neumarkt 18
50667 Köln
����️ Datum: 20.11.2024
⏰ Zeit: 17:00–21:00
Veranstaltung mit einer Podiumsdiskussion zum Thema
„1.000 Tage Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine: Chronik – Hintergründe – Analysen“.
PROGRAMM
17.00 - 17.30 Uhr
Einlass und Beginn der Ausstellung im Rahmen des Projekts "STOP THE WAR. Bilder ukrainischer Studierender"
17.30 – 17.40 Uhr
Begrüßung (Generalkonsulat Ukraine in Düsseldorf, angefragt)
17.40 – 18.10 Uhr
Filmvorführung „Der Preis des ukrainischen Brotes.“ (Getreidekorridor. Wie Russlands Einsatz von „Nahrungsmittel-Erpressung“ Europa und Deutschland beeinflusst?)
18.10 – 20.00 Uhr
Podiumsdiskussion zu den Themen: „1.000 Tage Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine: Chronik – Hintergründe – Analysen“ und „Wie Russlands Einsatz von „Nahrungsmittel-Erpressung“ das Europa und Deutschland beeinflusst?
Lars Clarenbach – Vorstandsmitglied im Lew Kopelew Forum;
Dr. Dmitri Stratievski - Politologe und Historiker, Vorsitzender des Osteuropa-Zentrums Berlin (OEZB);
Stephan Hufer – Dipl.-Agraringenieur, Experte im Agrarsektor;
Olha Gibelinda – Regisseurin (online)
Moderation: Lars Clarenbach
Begleitprogramm:
- ukrainisches Brot „Palianytsia“, gebacken in Düsseldorf im Rahmen der Aktion „Bake for Ukraine“ von bei@bulle burger. Mit jedem Brotkauf unterstützen Sie die Bedürftigen in der Ukraine;
- die Ausstellung bleibt während der gesamten Veranstaltung geöffnet.
- Getränke werden ab 17:00 Uhr bereitgestellt.
- Anmeldung unter: https://forms.office.com/r/i9hdEu362r oder info@bvufsfj.de
Thomas Ammer (1937-2024)
Wir trauern um unser langjähriges Mitglied und Bürgerrechtler Thomas Ammer, der am 11. Oktober 2024 in Euskirchen verstarb. Als Mitbegründer der Widerstandsgruppe Eisenberger Kreis wurde Thomas Ammer 1958 in der DDR zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. 1964 wurde er von der Bundesrepublik freigekauft. Thomas Ammer engagierte sich Zeit seines Lebens für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte.
Sinfonie für einen Freund
Als der Lew Kopelew Preis für Frieden und Menschenrechte Anfang Juni zum 16. Mal vergeben wurde, erinnerte der Moderator der Veranstaltung und Vorstandsvorsitzender des Lew Kopelew Forum, Thomas Roth, das Publikum daran, dass es die erste Preisverleihung ohne den Mitbegründer des Forums, des ehemaligen WDR-Intendanten Fritz Pleitgen, sein würde.
Am 15. September 2022 war Fritz Pleitgen in Köln verstorben. In ihrem Nachruf schrieb Maria Klassen, Vorstandsmitglied im Lew Kopelew Forum: „Fritz Pleitgen war ein wissbegieriger, einfühlsamer Beobachter und Vermittler, ein hochprofessioneller Journalist mit maximal ethisch moralischem Anspruch, ein resoluter Streiter für Gerechtigkeit, ein Netzwerker und Macher, der auf der Höhe all seiner machtvollen Ämter zu keiner Zeit seine Bodenständigkeit und Menschlichkeit einbüßte, ein Mann mit unerschöpflich gesundem Humor und einem großen Herz am rechten Fleck.“ (Quelle: www.forschungsstelle.uni-bremen.de)
Thomas Roth ergänzte zur Beziehung von Fritz Pleitgen und Lew Kopelew: „Und dort in Moskau hatten sie sich ja dann auch getroffen. Der ehemalige Gulaghäftling Kopelew und der neue Korrespondent Pleitgen. „Lew Kopelew“, so schilderte es Pleitgen, „der Germanist und Humanist aus Kiew war in Breschnjews Sowjetunion eine exotische Erscheinung. Er galt als wandelnde Enzyklopädie. Sein Wissen über russische und westliche Literatur war phänomenal. Wer sich als westlicher Diplomat oder Korrespondent über die Kulturen und die Geschichte der Sowjetvölker informieren wollte, wandte sich an ihn. Er war damals für uns wie Google heute. Nur besser, weil es stimmte, was er uns mitteilte.“ So begann die Freundschaft zwischen den beiden Männern in den frühen 70er Jahren des letzten Jahrhunderts im damals noch viel graueren Moskau. Sie war nicht ohne Kontroversen, kein Wunder bei den ausgeprägten Charakteren, aber sie war voller Zuneigung füreinander und überdauerte alle Veränderungen und politischen Stürme.“ (Quelle: www.kopelew-forum.de „Dahin wollte keiner…!“)
Zu Ehren von Fritz Pleitgen widmete der Journalist, Schriftsteller und Komponist Ulrich Harbecke, der viele Jahre für den WDR tätig war, eine Sinfonie, die im Rahmen eines Abschiedskonzerts am 22.10.2022 in Köln uraufgeführt wurde.
https://www.youtube.com/watch?v=Ibi0gh6HpEQ
Es spielte die Junge Philharmonie Köln, verstärkt durch Mitglieder des Landes Polizei Orchesters NRW unter der Leitung von Scott Lawton.
Kölner Lew Kopelew Forum „in Russland unerwünschte Organisation“
Das russische Justizministerium hat auf seiner Webseite das „Lew Kopelew Forum“ zur „in Russland unerwünschten Organisation“ erklärt. Das Lew Kopelew Forum haben Freunde und Weggefährten nach dem Tod des russischen Bürgerrechtlers und ehemaligen Gulaghäftlings Lew Kopelew vor über 25 Jahren in Köln gegründet. Darunter Persönlichkeiten wie Marion Gräfin Dönhoff und der ehemalige Intendant des WDR, Fritz Pleitgen. Mit der Ernennung des Forums zur „unerwünschten Organisation“ durch die russischen Behörden schließt sich damit leider ein trauriger historischer Kreis.
Lew Kopelew trat beim Vorrücken der Sowjetarmee gegen Ende des Zweiten Weltkrieges für die Schonung der deutschen Zivilbevölkerung ein. Das trug ihm „wegen Mitleid mit dem Feind“ die Verurteilung durch die sowjetische Militärgerichtsbarkeit und 10 Jahre Haft im Gulag ein. Dort lernte er unter anderem den späteren Literaturnobelpreisträger Alexander Solschenizyn kennen. 1981 wurde Lew Kopelew zusammen mit seiner Frau Raissa Orlowa durch die sowjetischen Behörden zwangsausgebürgert und lebte als enger Freund von Heinrich und Annemarie Böll und vielen anderen bis zu seinem Tod 1997 im Kölner Exil.
In zahlreichen Veranstaltungen bewahrt das „Lew Kopelew Forum“ seitdem das demokratische Erbe des großen Humanisten und Schriftstellers Lew Kopelew.
Bereits seit einiger Zeit hat Moskau eine inzwischen lange Reihe von Stiftungen und Vereinen zu „in Russland unerwünschten“ Organisationen erklärt. Darunter neben anderen die „Heinrich Böll Stiftung“, die „Friedrich Ebert Stiftung“, die „Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde (DGO)“. Letztere gibt seit vielen Jahren die auch in der nationalen wie internationalen, Fachwelt überaus renommierte Zeitschrift „Osteuropa“ heraus. Ebenfalls dazu gehört die ehemalige Organisation „Deutsch-Russischer Austausch“, die heute als „Austausch. Für eine europäische Zivilgesellschaft“ geführt wird.
„Russland gehört zu Europa!“ - das war und blieb die Position Lew Kopelews bis zu seinem Tod 1997. Unermüdlich setzte er sich bis dahin für die deutsch-russische Verständigung auf allen Ebenen, für Menschenrechte und Demokratie in Russland und anderswo ein. Vor diesem Hintergrund darf man davon ausgehen, daß er die jetzige Entwicklung wohl als eine zweite Ausbürgerung aufgefaßt hätte.
Alexej Nawalny - Tod für die Freiheit
Mit Bestürzung und Empörung reagiert das Lew Kopelew Forum und alle Menschen, die mit ihm nicht nur in Deutschland verbunden sind, auf die Nachricht vom Tod Alexej Nawalnys. „Das Regime Putin, das in einem skrupel- und erbarmungslosen Vernichtungskrieg täglich Feuer und Tod über die Menschen in der Ukraine bringt, hat nun auch das Leben des bekannten und mutigen Putinkritikers Nawalny auf dem Gewissen“, so Thomas Roth, Vorsitzender des Lew Kopelew Forums.
Dem ersten Versuch seiner staatlich organisierten Ermordung während eines Fluges in Russland durch Gift entkam Nawalny noch. Nach medizinischer Behandlung in Deutschland kehrte er nach Russland zurück. Die Rückkehr in die Hände des Regimes Putin hat er in einem Gefängnis im russischen Norden nun nicht überlebt. Dimitrij Muratow, russischer Journalist, ehemaliger Chefredakteur der in Russland inzwischen verbotenen Zeitung „Novaja Gazeta“ und Friedensnobelpreisträger, bezeichnet seinen Tod heute als „Mord“. Nicht anders der lettische Staatschef Edgars Rinkevics: „Das ist eine Tatsache und etwas, das man über das System wissen sollte“, veröffentlichte er heute als Reaktion in einem online Dienst.
Der ehemalige Gulaghäftling Lew Kopelew, der als Bürgerrechtler und Oppositioneller 10 Jahre im sowjetischen Straflager verbringen mußte bevor er schließlich 1981 ins Kölner Exil zwangsausgebürgert wurde, hätte die Umstände des Todes von Nawalny und seine Ursache nicht anders beurteilt. Auch er war eine starke und furchtlose Stimme für Freiheit und Demokratie.
Nawalny, Kopelew und viele andere waren mutige Stimmen der Freiheit. Das ist für das Lew Kopelew Forum nun noch mehr Verpflichtung, uns für diese Werte einzusetzen. Überall.
Wir trauern und erinnern an Alexej Nawalny, unter anderem mit dem Video unserer Diskussion "Alexej Nawalny und die neue Protestwelle in Russland" mit Ina Ruck, Sabine Adler und Thomas Roth, die vor drei Jahren, am 16.02.2021 stattfand.
LEW-KOPELEW-PREIS
für Frieden und Menschenrechte 2023 / 24
„Im Kampf für Freiheit und Unabhängigkeit der Ukraine“
Lew Kopelew, bei der ukrainischen Hauptstadt Kyjiw geboren und dort aufgewachsen, kämpfte zeit seines Lebens unermüdlich für den Frieden und die Menschenrechte. Wir sind sicher er stünde heute engagiert an der Seite der Ukraine, seiner Heimat.
Dort verteidigt das mutige ukrainische Volk Demokratie, Menschenrechte und seine Freiheit gegen die russische Aggression. Es kämpft für eine friedliche gemeinsame Zukunft mit den freien Völkern Europas. Das war auch Kopelews Kampf.
Der „Lew-Kopelew-Preis für Frieden und Menschenrechte“ 2023 / 24 geht deshalb als Vertreter des gesamten ukrainischen Volkes an
- den Bürgermeister von Kyjiw, Vitali Klitschko und an seinen Bruder Wladimir Klitschko.
- die Sanitäterin Julia Pajewska, Deckname „Taira“, und an
- die „Menschenrechtsgruppe Charkiw“ (Kharkiv Human Rights Protection Group KHPG)
Die Brüder Klitschko, ehemalige Weltklasseboxer, kämpfen an ihrem jeweiligen Platz in der Ukraine gegen Putins Armee, die in einem völkerrechtswidrigen Angriffs- und Vernichtungskrieg erbarmungslos gegen die ukrainische Bevölkerung und deren lebenswichtige Einrichtung samt Infrastruktur vorgeht. “Wir sehen unsere Zukunft als Teil der europäischen Familie. Es geht auch um die demokratische Zukunft Europas, zu dem wir gehören,“ sagen sie. Man verteidige nicht nur die Ukraine, sondern auch die gemeinsamen Werte. Die Gebrüder Klitschko blieben wie ihr Präsident in Kyjiw - trotz russischer Bomben und Raketen. Ganz im Sinne Lew Kopelews sind sie Kämpfer für Demokratie, Menschenrechte, Freiheit und eine gemeinsame europäische Zukunft.
Vitali und Wladimir Klitschko verteidigen damit auch Lew Kopelews Heimat. Kopelew wurde in Kyjiw geboren und verbrachte dort seine Kindheit. In Charkiw ging er zur Schule, heiratete und studierte dort. Als Major der Sowjetarmee kämpfte er gegen die deutsche Wehrmacht, die in einem grausamen Vernichtungsfeldzug die ganze Ukraine, damals Teil der Sowjetunion, verwüstete. Weil Kopelew sich beim Vormarsch nach Westen in Ostpreußen als Offizier der Roten Armee für die Schonung der deutschen Zivilbevölkerung und gegen sowjetische Marodeure einsetzte, verurteilte ihn die sowjetische Militärgerichtsbarkeit zu 10 Jahren Lagerhaft im Gulag. 1981 wurde der Bürgerrechtler Kopelew, Verfechter von Freiheit und Demokratie, zwangsausgebürgert. Sein guter Freund Heinrich Böll unterstützte ihn im Kölner Exil. Ihre Freundschaft hielt bis an Bölls Lebensende.
Ebenfalls mit dem „Lew-Kopelew-Preis für Frieden und Menschenrechte“ wird die ukrainische Sanitäterin Julia Pajewska, genannt „Taira“, ausgezeichnet. Sie versorgte Verletzte und rettete Leben im belagerten Mariupol, dokumentierte die Kriegssituation dort mit ihrer Körperkamera und machte die Aufnahmen heimlich der internationalen Presse zugänglich. Von russischen Besatzern verhaftet konnte sie nach drei Monaten überaus harter Gefangenschaft und Misshandlungen gegen russische Soldaten ausgetauscht werden. In der Ukraine ist „Taira“ eine weithin geachtete „Heldin des Volkes“.
Ausgezeichnet wird ebenso die ukrainische „Menschenrechtsgruppe Charkiw“ (Kharkiv Human Rights Protection Group KHPG). Als älteste Menschenrechtsgruppe der Ukraine ringt sie seit 1988, also noch zu sowjetischer Zeit, bis heute um die Durchsetzung und das Einhalten der Menschenrechte. Seit 2014 wurde zunächst der Osten des Landes und die Krim, ab dem 24. Februar 2022 durch den russischen Überfall die ganze Ukraine in ein Kriegsgebiet verwandelt. Die Charkiwer Menschenrechtsgruppe unterstützt seitdem Binnenflüchtlinge und dokumentiert so gut wie möglich Fakten und Hinweise auf Kriegsverbrechen, um die Täter sobald wie möglich vor Gericht zu bringen.
Der Lew-Kopelew-Preis wird seit 2001 vom Lew Kopelew Forum e.V. in unregelmäßigen Abständen in Köln verliehen und ist nicht dotiert.
Премія ім. ЛЕВА КОПЕЛЕВА
«За мир та права людини» за 2023 / 2024 рік
«У боротьбі за свободу та незалежність України»
Лев Копелев, який народився та виріс у столиці України Києві, присвятив своє життя боротьбі за мир та права людини. Ми впевнені у тому, що сьогодні він би рішуче став на захист України, своєї Батьківщини.
На його Батьківщині мужній український народ захищає демократію, права людини та власну свободу проти російської агресії. Він бореться за мирне спільне майбутнє разом з вільними народами Європи. За це також боровся і Лев Копелев.
Тому у 2023-2024 році Премією ім. Лева Копелева «За мир та права людини» відзначається український народ та зокрема його наступні представники і представниці:
- Міський голова Києва Віталій Кличко та його брат Володимир Кличко
- Парамедикиня Юлія Паєвська, псевдонім «Тайра», та
- Харківська правозахисна група (Kharkiv Human Rights Protection Group KHPG)
Брати Кличко, багаторазові чемпіони світу з боксу, борються в Україні проти путінської армії, яка, порушуючи усі норми міжнародного права, веде безжальну війну проти українського населення та намагається знищити інфраструктуру життєзабезпечення в Україні. «Ми бачимо наше майбутнє в сім’ї європейських народів. Йде боротьба за демократичне майбутнє Європи, до якого належимо і ми», говорять брати Кличко. Українці захищають не лише Україну, а й спільні загальнолюдські цінності. Брати Кличко, як і Президент України, залишилися у Києві – незважаючи на російські бомбардування та ракетні обстріли. Так само як і Лев Копелев, вони є борцями за демократію, права людини, свободу та спільне європейське майбутнє.
Захищаючи Україну, Віталій та Володимир Кличко захищають і Батьківщину Лева Копелева. Копелев народився у Києві і провів там дитинство. У Харкові він ходив до школи, одружився і навчався в Університеті. Під час Другої світової війни він у званні майора радянської армії боровся проти німецького Вермахту, який окупував та спустошив Україну, що тоді належала до Радянського Союзу. Наприкінці війни, коли Червона Армія просувалася на Захід і дісталася Східної Пруссії, офіцер Копелев намагався захищати німецьке цивільне населення від убивств і насильства, а також від грабежів радянських мародерів, за що був засуджений військовим трибуналом до 10 років ув’язнення у таборах ГУЛАГу. У 1981 році дисидент та правозахисник Копелев, який боровся за свободу та демократію, був примусово позбавлений радянського громадянства. Його друг Генріх Белль підтримував його під час вигнання та вимушеного перебування у Кельні. Міцна дружба зв’язувала їх до кінця життя.
Також Премією ім. Лева Копелева «За мир та права людини» відзначається українська парамедикиня Юлія Паєвська, відома під псевдонімом «Тайра». Вона допомагала пораненим та рятувала життя під час облоги Маріуполя, знімала події за допомогою нагрудної камери та передала відзнятий відеоматеріал міжнародним журналістам. Тайру взяли у полон російські окупанти. Після трьох місяців катувань та знущань у в’язниці її обміняли на російських військовополонених. В Україні Тайра є справжньою народною героїнею, яка заслужено користується пошаною та любов’ю всіх українців.
Лауреатом Премії Копелева за 2023 рік також є Харківська правозахисна група (Kharkiv Human Rights Protection Group KHPG). Будучи найстарішою правозахисною групою України, вона, починаючи з 1988 року, тобто ще з радянських часів, бореться за визнання та дотримання прав людини. Після 2014 року Схід України та Крим, а з 24 лютого 2022 року вся країна перетворилася через російську навалу на арену бойових дій. Харківська правозахисна група надає підтримку внутрішнім біженцям та збирає факти і свідчення про воєнні злочини, щоб якомога швидше притягти злочинців до суду.
Премія ім. Лева Копелева вручається Форумом Лева Копелева в Кельні, починаючи з 2001 року, і не дотується.
Jetzt ist der Moment:
Der Ukraine helfen, diesen Kriegswinter zu überstehen!
Die Niedertracht kennt immer noch Steigerungen. Nachdem Putins Plan, die Ukraine militärisch zu zerschlagen und als eigenständige Nation auszulöschen, am entschlossenen, von der ganzen ukrainischen Gesellschaft getragenen Widerstand gescheitert ist, soll nun das Land durch die Zerstörung seiner lebenswichtigen Versorgungsstrukturen – insbesondere des Energiesystems - in die Knie gezwungen werden. Die in Tschetschenien und Syrien erprobten Methoden eines Vernichtungskriegs gegen die Zivilbevölkerung, exemplarisch an Grosny und Aleppo exekutiert, werden jetzt auf die freie Ukraine im Ganzen angewandt. Die Bombardierung der Wohnquartiere, die gezielte Zerstörung der Lebensbedingungen von Millionen Menschen, die Ermordung von Zivilisten, die Vergewaltigungen und Deportationen verstoßen bereits heute gegen die Völkermordkonvention der Vereinten Nationen.
Nun steht der Winter bevor. Schon jetzt kann man sehen, was es bedeutet, wenn Heizung, Licht und Elektrogeräte ausfallen, es kein Trinkwasser mehr gibt, Fenster nicht ersetzt werden können, wenn Städte im Dunkel versinken, Schulen und Kindergärten schließen müssen, Krankenhäuser ihre Patienten nicht mehr behandeln können und Betriebe ihre Arbeit einstellen müssen. Seit Beginn des neuerlichen russischen Angriffs mussten bereits mehr als 14 Millionen Menschen ihr Zuhause verlassen, weitere Millionen sollen zur Flucht gezwungen werden.
Gelänge es Putin, die Ukraine in den Zusammenbruch zu treiben, gerieten auch die europäische Sicherheitsordnung, die Europäische Union und das transatlantische Bündnis ins Wanken. Dann ist kein Land im ehemaligen Machtbereich der Sowjetunion mehr sicher, die antidemokratischen Kräfte bekommen Auftrieb und das Völkerrecht liegt in Trümmern.
Aus diesem Grunde ist die Unterstützung der zivilen und militärischen Widerstandskraft der Ukraine nicht nur eine moralische Pflicht. Sie liegt vielmehr in unserem ureigenen Interesse.
Wie können wir dazu beitragen, damit die Ukraine diesen Winter durchstehen kann?
- Jede/r einzelne kann für die Ukraine spenden.
- Humanitäre Hilfsorganisationen können ihr Engagement für die Ukraine verstärken.
- Städte können bilaterale Unterstützung für ukrainische Partnerstädte leisten.
- Betriebe können lebenswichtig benötigtes technisches Gerät, Generatoren, Fahrzeuge, Baumaterial und Kraftstoffe bereitstellen.
- Bundesregierung und EU müssen ihre finanzielle und militärische Hilfe aufstocken: Die Ukraine braucht dringend Nothilfe, und sie braucht nicht minder dringend moderne Waffen, um ihre Städte zu schützen und die Invasionstruppen zurückzudrängen.
Am 10.Dezember ist der Internationale Tag der Menschenrechte, begründet von den Vereinten Nationen im Jahre 1948. In diesen Tagen denken wir ganz besonders an die um ihre Würde und ihre Freiheit kämpfenden Menschen in der Ukraine und ebenso im Iran. Wir wollen an diesem Tag an die Welle der Solidarität anknüpfen, die nach Beginn der russischen Invasion durch unser Land ging. Kommunen, Medien, Stiftungen, karitative Organisationen, Unternehmen, Kulturinstitute und Hunderttausende Bürger haben reagiert auf das, was seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs undenkbar erschien. Diesen Geist der Solidarität gilt es, ungeachtet aller Härten bei uns, jetzt wiederzubeleben. Nichts wäre für die Ukraine gefährlicher als eine schleichende Ermüdung der westlichen Öffentlichkeit und Politik.
Putins Katastrophenstrategie darf nicht aufgehen! Die von der ukrainischen Friedensnobelpreisträgerin Olexandra Matwijtschuk zitierte Parole „Für unsere und für eure Freiheit!“ gilt auch umgekehrt: „FÜR EURE UND FÜR UNSERE FREIHEIT!“
SPENDEN gehen am besten an eine der schon existierenden Initiativen oder auf den von Präsident Wolodymyr Selensky eingerichteten nationalen Spendenfonds UNITED24
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